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Akkordeonkonzert

für Akkordeon und Streichorchester

 

©  Noise Production 1993/21

 

Ein Auftragswerk des Kammerorchesters Sinfonia  (Belgien)

für den Akkordeonisten Phillipe Thuriot

CD Dirk D'Ase, Bestellung

Dirk D'Ases enge Verbindung zum Akkordeon begann 1987/88 in Afrika, als er auf einer Forschungsreise Süd-Ostafrikanische Volksmusik, bei der auch das Akkordeon als Volksmusikinstrument verwendet wurde, transkribierte. Aufgrund des besonderen Klanges, von dem der Komponist fasziniert war, entschied er, dieses Instrument für seine erste Oper Red Rubber (Kulturhauptstadt Europas, Antwerpen'93), die in Afrika spielt, in den Orchesterapparat einzubauen. Während D'Ase an seiner Oper arbeitete, machte er sich mit den besonderen Möglichkeiten des Akkordeons vertraut; dabei reifte der Gedanke, dieses Instrument als Soloinstrument in einem Konzert einzusetzen. Das Akkordeon wurde in der E-Musik lange vernachlässigt. Dirk D'Ase war von Anfang an von den besonderen Möglichkeiten und dem spezifischen Klang des Akkordeons, das erstmals 1829 in Wien gebaut wurde und schließlich durch die Kolonisation u.a. über England nach Afrika gelangte, wo es später Teil afrikanischer Volksmusik wurde, fasziniert. Mit der österreichischen Erstaufführung dieses virtuosen Konzertes 1998 auf der Wiener Konzerthausbühne schloß sich nun für ihn der Kreis.

D'Ase unterstreicht mit diesem Konzert die Bedeutung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Akkordeons, indem er möglichst viele Facetten des Klanges, sowie technische Möglichkeiten des Instrumentes bis an die Grenzen einsetzt. Das Akkordeonkonzert von Dirk D'Ase wurde 1993 beim Flandern Festival uraufgeführt.

Gesamtdauer: ca. 22 Minuten

 

 

Akkordeon in Schräglage  (Kritik: Wiener Zeitung, 1998)

 

Mit Akkordeon verbindet man hierzulande unweigerlich Volksmusik. Daß sich dieses Instrument aber auch als Soloinstrument für zeitgenössische E-Kompositionen eignet, konnte man im Zuge der „Hörgänge“ im Wiener Konzerthaus miterleben. Der Österreichische Komponist Dirk D’Ase schrieb ein 23 minütiges Akkordeonkonzert, das den Facettenreichtum dieses Instrumentes unterstreicht. Eingebettet in eine regelrechte Streicherarmada, spielt sich der Solist Philippe Thuriot auf ungemein virtuose Art und Weise in den Vordergrund.

Was macht nun den speziellen Reiz dieses Akkordeonkonzertes aus? Einerseits ist es die ungewohnte Kombination, das Zusammenspiel von klassischen Streicherstimmen und schrägen Akkordeonklängen, anderseits die bislang unbekannten Gestaltungsräume, die das Akkordeon offeriert und gleichzeitig auszufüllen vermag. Neu in diesem Zusammenhang vor allem die staccatoähnliche Spielweise, die sich mitunter massiv von den gewöhnlich langgezogenen Klangbändern abhebt. Rasche Atmosphärenwechsel eine leidenschaftliche Gestik und hervorragende Interpretation von Solist und Orchester eröffnen den ZuhörerInnen im wahrsten Sinne des Wortes neue „Hörgänge“._